Fasnat, Fasching, Karneval?
So oder ähnlich werden im allgemeinen die Bräuche aus dem frühen Mittelalter bezeichnet, welche vor der vierzigtägigen Fastenzeit gefeiert werden, die am Aschermittwoch beginnt und wiederum als Vorbereitung auf das Osterfest dient.
Je nach Region unterscheidet sich dabei die Namensgebung, aber
auch die Art und Weise wie diese Bräuche gefeiert werden.
Fasching
Fasching ist vor allem in Tirol, Salzburg, Bayern und Sachsen weit verbreitet und leitet sich von „Fastenschank“ ab – der letzte Ausschank alkoholischer Getränke vor der Fastenzeit.
Karneval
Karneval hingegen ist hauptsächlich in romanischen Gebieten bis Südamerika sowie im rheinischen Raum in Norddeutschland anzusiedeln. Der Begriff Karneval ist die Ableitung vom mittellateinischen „carne levare“ – Fleisch wegnehmen, also kein Fleisch mehr während der Fastenzeit essen.
der 11.11.
Karneval- und Faschingsbeginn am 11.11. – der Hintergrund dieses Datums ist, dass es damals auch eine vorbereitende vierzigtägige Fastenzeit vor Weihnachten gab, ähnlich der österlichen Fastenzeit. Weiters war an diesem St. Martinstag aber auch der Endtermin des Bäuerlichen Jahres an dem unter anderem die „Pacht“ fällig wurde.
Fasnat
Im alemannischen Raum unter anderem in der Schweiz, Lichtenstein und Vorarlberg spricht man oft von Fastnacht und deren Abwandlungen wie z.B. Fasnacht, Fasnet oder Fasnat, und vermutlich die Bedeutung „Vorabend vor der Fastenzeit“ haben.
Die Fasnat beginnt traditionell am Dreikönigstag bzw. am 7. Januar, dem Ende der „Rauhnächte“.
"Gumpiga Donnschtig"
…oder auch Schmotziger Donnerstag ist der letzte Donnerstag vor Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit. Dieser Tag wurde früher als letzter mögliche Schlacht- bzw. Backtag genützt. „Schmotz“ bedeutete früher „fettig“. Es wurde viel in heissem Fett herausgebacken (Küachle, Krapfen,…) und die Fleischwaren verarbeitet. Heute wie damals ließen es sich die Narren nicht nehmen, den ein oder anderen Braten aus einer unbewachten Küche zu stehlen!
"ruaßiga Fritig"
am rußigen Freitag (Tag nach dem gumpigen Donnerstag) trieben die Menschen Schabernack, und schmierten sich gegenseitig Ruß ins Gesicht. Nicht selten erhielten Kinder dabei auch frisch ausgebackenes Schmalzgebäck.
alte Fasnat
Am Aschermittwoch, mit dem Beginn der österlichen Fastenzeit endet dann die Fastnacht, Fasching und der Karneval in vielen Regionen.
In der Schweiz, Südwestdeutschland und in Vorarlberg hat sich jedoch die „Alte Fasnat“ ein bäuerliches Brauchtum erhalten, nach welchem die Fastenzeit erst am Sonntag (um Mitternacht auf Montag) nach Aschermittwoch beginnt – dem Funkensonntag. Dies wird besonders in Vorarlberg mit dem traditionellen „Funkenfeuer“ dem Fasnat – Endbrauch gefeiert.
Egal wie man diese Bräuche nun benennen mag, ob Fasching, Fasnat oder Karneval, eines haben sie seit jeher gemeinsam: die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit zu nutzen, um es sich noch einmal gutgehen zu lassen, gemeinsam ausgiebig und ausgelassen zu feiern und diese alten Bräche sowie Traditionen zu leben und zu pflegen.